Mit Sicherheit auf den Berg - Mödling weiht Bergrettungsdienst ein

Der Bergrettungsdienst Mödling öffnet seine Pforten und erhöht damit die Sicherheit im alpinen Gelände. Die neu gegründete Blaulichtorganisation möchte nicht nur Einsätze auf schwierigem Gelände in Zusammenarbeit mit der Berufsrettung Wien bestreiten, sondern setze auch auf “Natur- und Bevölkerungsschutz”, so Johannes Sturmhofer, Ortsstellenleiter des Bergrettungsdienstes. Man wolle aber nicht alleine, sondern “[..] mit der Bevölkerung zusammen agieren und über die Natur aufklären”, heißt es weiter.

Die Arbeitsfelder der neuen Bergrettung seien klar definiert. Egal ob alpine Einsätze, Assistenz bei der Höhen- und Tiefenrettung, Übungen, oder aber Natur- und Bevölkerungsschutz, all das zähle zum Tätigkeitsbereich der Bergrettung, meint Sturmhofer. Die Anstellung von Helfern erfolge auf ehrenamtlicher Basis und erst nach umfangreicher Ausbildung durch die Ortsstellenleitung, versichert der Bergretter.
Auf die kritische Frage, was den Bergretter für die Ausübung als Ortsstellenleiter qualifizieren würde, meint dieser, dass er nun sein “[..] Hobby mit einer sinnvollen Tätigkeit verknüpfen [..]” kann. Mit seinen Erfahrungen im Regelrettungsdienst wolle er “[..] Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich ausbilden und daher [..] Qualität statt Quantität [..]” ins alpine Gelände bringen. Gemeinsam mit seinem Kollegen Lenny Wagner, ebenfalls Ortsstellenleiter des Bergrettungsdienstes, sieht er sich der Aufgabe gewachsen, eine solche Organisation mit großer Verantwortung zu übernehmen.
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Einige Personen sehen die Eröffnung des Bergrettungsdienstes kritisch. Es gebe zu wenig Einsätze für das Einführen einer weiteren Blaulichtorganisation im Staat und die Kosten für eine solche Organisation seien auch viel zu hoch. Auch sei die “doppelte Einsatzabdeckung” überflüssig und kostspielig, da bereits in mehreren Blaulichtorganisationen Spezialequipment, wie zum Beispiel der Notarzthubschrauber Christophorus 9, die Seiltechnikeinsatzgruppe (STEG) der Berufsrettung Wien oder die zahlreichen Einsatzgruppen der Feuerwehren, zur Verfügung steht.

Der Bergrettungsdienst finanziert sich zu 40% aus der öffentlichen Hand, zu 40% Förderern und zu den restlichen 20% mit Bergekosten, Sponsoren und Spenden. Kosten werden also zum Teil vom Staat übernommen, ein Großteil des Geldes kommt jedoch durch Spenden oder ähnlichem. Kritiker finden, eine Finanzierung durch öffentliche Hand sei nicht notwendig und an anderen Stellen besser aufgehoben. Sturmhofer kontert dem Argument jedoch damit, dass der Bergrettungsdienst “Sicherheit und Schutz” in vor allem ländliche Regionen bringen würde. Außerdem seien “schnelle und effiziente Rettungseinsätze” durch dessen rasche Reaktionszeit und ausgebildete Helfer möglich, wodurch Leben gerettet werden könnten. Auch eine Förderung des Tourismus werde sich durch die Eröffnung des Bergrettungsdienstes erhofft. All diese, aber noch viel mehr Argumente, gebe es nach Sturmhofer, die für eine Finanzierung durch öffentliche Mittel sprechen.
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Am 01.07 findet um 19:30 die offizielle Eröffnungsfeier des Bergrettungsdienstes AustriaX statt. Dabei sollen vor allem offene Fragen geklärt und auf die Arbeitsbereiche der Bergrettung gemeinsam mit einer Fahrzeugvorstellung aufmerksam gemacht werden.

Die ersten Wochen in der Organisation würden sicherlich nicht einfach werden. Die Ortsstellenleiter, die schon lange befreundet seien, sind sich trotz all dem sicher, dass sie diese Hindernisse meistern werden.“Wir beide [Anm. der Redaktion = Lenny Wagner und Johannes Sturmhofer] packen das – das wird eine tolle Sache”, meint Sturmhofer.

Autor: [Chefredakteur] Harama Ganesha