30:2 | Wie man Helfern helfen kann und Leben retten kann

Statistisch gesehen hat fast jeder 2. Österreicher entweder nicht ausreichend Wissen über Erste Hilfe oder aber der letzte Erste Hilfe Kurs liegt schon sehr lange her. “Das ist sehr enttäuschend, zumal durch suffiziente (effektive) Erste Hilfe viele Menschenleben gerettet werden könnten“, berichtet ein Mitarbeiter der Berufsrettung gegenüber der AX Media Group. 

Je schneller mit der Ersten Hilfe begonnen wird, desto besser stehen die Chancen, dass die Patient:innen mit ihrem Leben normal fortfahren können, ohne mit Langzeitfolgen oder Ähnlichem zu kämpfen. Besonders in der Bewusstlosigkeit, wo der Grat zwischen Leben und Tod bekanntlich besonders schmal ist, können schon die einfachsten Maßnahmen einen großen Effekt haben.

Sollten Sie eine vermeintlich bewusstlose Person auffinden, so ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und folgende Schritte zu setzen:

  1. Bewusstseinskontrolle: Laut ansprechen und sanft an den Schultern schütteln. 

  2. Hilferuf: Laut um Hilfe rufen, damit jemand den Notruf durchführen kann und weitere Personen zur Hilfe kommen können.

  3. Kopf überstrecken: Eine Hand auf die Stirn legen und mit der anderen das Kinn hochziehen. 

  4. Atemkontrolle: Maximal 10 Sekunden lang überprüfen, ob normale Atmung gehört, gesehen oder gefühlt wird. 

Sollten Sie keine Atmung feststellen, beginnen Sie umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (für Erwachsene im Rhythmus 30:2) – eigentlich gar nicht so schwer. Befolgen Sie einfach die folgenden Punkte.

Reanimation:

  1. Entfernen Sie jegliche störende Kleidung am Oberkörper der erkrankten Person und legen einen Handballen auf die Mitte des Brustkorbs.

  2. Legen Sie eine zweite Hand darüber und strecken beide Arme durch.  

  3. Positionieren Sie Ihren Oberkörper über der reglosen Person und drücken Sie schnell (ca. 100-120 x/min) und kräftig mit beiden Händen auf den Brustkorb.  (Ungefähr der Takt des Radetzkymarschs, oder StayingAlive) 

Beatmung:  

  1. Falls ein Notfallbeatmungstuch zur Hand ist, legen Sie es auf das Gesicht der reglosen Person und legen eine Hand auf die Stirn.

  2. Drücken Sie mit einer Hand die Nasenlöcher zu und ziehen Sie mit der anderen Hand das Kinn nach oben.  

  3. Blasen Sie Ihre Atemluft in den Mund des reglosen Menschen, sodass sich der Brustkorb wie bei einer normalen Atmung hebt

Sollten Sie sich nicht trauen zu beatmen oder sollten Sie dafür nicht das passende Equipment verfügbar haben, führen Sie die Herzdruckmassage dennoch unbedingt bis zum Übernehmen der Einsatzkräfte durch! Nur so kann eine lückenlose Rettungskette garantiert werden.

Sollten Sie Lust bekommen haben, mehr über Erste Hilfe Maßnahmen zu erfahren, seien Sie nicht scheu und besuchen einen Erste-Hilfe-Kurs, welcher rund einmal monatlich von der Berufsrettung Wien angeboten wird.

In Kooperation mit der Öffentlichkeitsabteilung der Berufsrettung Wien (Robert Mayer)

Autor: [Ressortleiter] Moritz Mayer